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Politik

Das Fach Politik in der Realschule trägt dazu bei, dass die Lernenden politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Strukturen sowie relevante Probleme und Gegebenheiten, aber auch das Handeln von Individuen und Gruppen unter Berücksichtigung der dahinterliegenden Wertvorstellungen verstehen und kompetent beurteilen können. Es hilft dabei, dass Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt werden, ein möglichst dauerhaftes und belastbares politisch-demokratisches Bewusstsein auszubilden, das sie dazu befähigt, ihre Bürgerrollen in der Demokratie wahrzunehmen und politische, gesellschaftliche sowie ökonomische Prozesse aktiv mitzugestalten.

Als Kernfach der politischen und ökonomischen Bildung ist es die grundlegende Aufgabe des Faches Politik, kontinuierlich und systematisch – im Sinne des kumulativen Lernens – Kompetenzen zu entwickeln und auszubauen, die Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, die anspruchsvolle Rolle als mündige Bürgerinnen und Bürger in politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Zusammenhängen wahrnehmen und ausfüllen zu können. Hierbei gilt es, diese Rolle im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung zu entwickeln und auch in Verantwortung für zukünftige Generationen wahrzunehmen.

Um dieser Orientierung gerecht zu werden, ist es unumgänglich, die Dynamik der gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Realität fortwährend in die schulische Arbeit einzubinden. Dabei gilt es, an die grundlegenden Erfahrungen und das Wissen der Schülerinnen und Schüler anzuknüpfen, um diese bzw. dieses zu strukturieren und für die weitere Entwicklung nutzbar zu machen. Der Unterricht soll das Interesse an gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Gegenständen wecken und ermöglicht das Anwenden der erworbenen Kompetenzen in unterschiedlichen, aktuellen Zusammenhängen. Ebenso muss er vermitteln, dass sich Beteiligung und Entwicklung oftmals nur in kleinen Schritten umsetzen lassen. Insofern kommt ihm auch die Aufgabe zu, unrealistische Erwartungen zu relativieren und damit einer möglichen Gleichgültigkeit bzw. Verdrossenheit gegenüber der Demokratie sowie einer Radikalisierung entgegenzuwirken.

Über die o.g. Kernaufgaben hinaus leistet das Fach Politik seinen besonderen Beitrag im Zusammenspiel der Fächer. Dies betrifft insbesondere die von allen Fächern wahrzunehmenden Aufgaben im Bereich der Berufswahlorientierung sowie die Sensibilisierung für Fragen der Nachhaltigkeit und Ökologie. Die gemeinsame Arbeit der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer erfolgt auf der Basis der Rahmenvorgaben für die politische und für die ökonomische Bildung sowie auf der Grundlage lernbereichs- und fachgruppenbezogener Absprachen, fächerverbindender Unterrichtsvorhaben sowie schulinterner Lehrplangestaltung. Dies ermöglicht insgesamt einen vernetzten und vertieften Kompetenzaufbau, der die Integration fachspezifischen Teilwissens in übergreifende Sinnzusammenhänge unterstützt. Darüber hinaus schaffen Zuordnungsabsprachen Synergieeffekte und eröffnen zusätzliche zeitliche Spielräume. Gleichermaßen muss das Fach eine Zusammenarbeit mit externen Partnern fördern, um Schülerinnen und Schülern frühzeitig die außerschulische Welt zu erschließen und Teilhabemöglichkeiten zu eröffnen.

Innerhalb der von allen Fächern zu erfüllenden Querschnittsaufgaben trägt auch das Fach Politik im Rahmen der Kompetenzentwicklung zur Sensibilisierung für unterschiedliche Geschlechterperspektiven und Lebensformen, zur Werteerziehung, zur konsequenten Ächtung jeglicher Form von Diskriminierung sowie zur kulturellen Mitgestaltung bei.

Im Rahmen bilingualer Angebote im Lernbereich Gesellschaftslehre wird über den Aufbau der spezifisch gesellschaftswissenschaftlichen Kompetenz hinaus schrittweise auch auf fachsprachliches und fachmethodisches Arbeiten in der Fremdsprache hingeführt. Dies kann auf der Grundlage der ausgewiesenen sachfachbezogenen Kompetenzerwartungen zur Setzung besonderer inhaltlicher Bezüge zu den jeweiligen Partnerländern führen.

Die Fächer des Lernbereichs Gesellschaftslehre leisten einen gemeinsamen Beitrag zur Entwicklung von Kompetenzen, die das Verstehen der Wirklichkeit sowie gesellschaftlich wirksamer Strukturen und Prozesse ermöglichen und die Mitwirkung in demokratisch verfassten Gemeinwesen unterstützen sollen. Gemeinschaftlich befassen sie sich mit den Möglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns im Hinblick auf die jeweiligen individuellen, gesellschaftlichen, zeit- und raumbezogenen Voraussetzungen, Bedingungen und Auswirkungen. Durch die Vermittlung gesellschaftswissenschaftlich relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen tragen sie in besonderer Weise zum Aufbau eines Orientierungs-, Deutungs-, Kultur- und Weltwissens bei. Dies fördert die Entwicklung einer eigenen Identität sowie die Fähigkeit zur selbständigen Urteilsbildung und schafft damit die Grundlage für das Wahrnehmen eigener Lebenschancen sowie für eine reflektierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten.

(Quelle: https://bit.ly/30FmZtO)